Uničov (Mährisch Neustadt) – Stadt des Barocks
Die meisten Uničover Denkmäler stammen aus der Barockzeit. Der mährische Barock (geprägt durch die Jahre 1550-1750) knüpft an die italienische barocke Bildhauerkunst an. Der Barock ereilte unser Land gemeinsam mit der umfangreichen Rekatholisierung nach der Schließung des Westfälischen Friedens und den bewegten Ereignissen nach der Schlacht auf dem Weißen Berg (1620). Die Träger der neuen Stilvorstellungen waren zunächst die aus Italien und Deutschland stammenden Künstler. Aus dem aus dem Ausland eingeführten Stil wurde durch den Einfluss der hiesigen Künstler allmählich zum heimischen Stil. Der Barock hielt so mit seinen Kunstwerken in allen Ecken und Winkeln Böhmens und Mährens Einzug, indem er somit eine rein böhmische Barocklandschaft schuf.
Auch Uničov wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von der Welle dieses barocken Eifers erfasst. Zum Kreise jener Werkstätten, die vom Vermächtnis des Matthias Bernhard Braun schöpften, gehören die beiden wichtigsten Uničover Autoren - Jiří Antonín Heinz (Georg Anton Heintz) und Severin Stolař Tischler, die sich gemeinsam mit ihren Helfern an der Ausschmückung des bedeutendsten Uničover Barockdenkmasl – der Pest- oder Mariensäule – beteiligten. Die andere Gruppe bilden anonyme Werke, die durch ihre einfache volkstümlich gewordene Form Erstaunen hervorrufen.